Switch to the CitySwitch to the City

Rassismus in der DDR Empfehlung

Rassismus in der DDR MDR
Vertuscht und verdrängt: Warum starben Vertragsarbeiter in der DDR?
Rassistisch motivierte Gewalttaten forderten in der DDR tausende Verletzte und sogar Todesopfer. „Exakt – die Story“ geht ausländerfeindlichen Vorfällen von damals nach und fragt: Wie und warum kam es dazu? Zu sehen ist dies am 17. August, um 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN. Ab Mitte der 1960er Jahre warb die DDR-Führung Ausländer an, um im Arbeiter- und Bauernstaat den Arbeitskräftemangel zu beseitigen. Die ersten kamen aus Polen, Ungarn und Algerien. Später folgten Kubaner, Mosambikaner, Vietnamesen und andere. Die Zeit der Vertragsarbeiter war befristet. Sie lebten getrennt von der DDR-Bevölkerung in eigenen Wohnheimen, durften keine Familienangehörigen mitbringen und mussten nach Ablauf der Vertragszeit das Land sofort wieder verlassen. Jenseits der offiziellen Freundschaftstreffen häuften sich in der DDR rassistische Vorfälle, die gezielt vertuscht und verschwiegen wurden. So gab es beispielsweise im Sommer 1975 in Erfurt immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Deutschen, Ungarn und Algeriern. Im August eskalierte die Situation. Mit dem Ruf „Schlagt die Algerier tot!“ wurden Nordafrikaner durch die ehemalige DDR-Bezirksstadt gehetzt. Vier Jahre später starben bei einer Hetzjagd durch Merseburg zwei Kubaner in der Saale. Die örtlichen Behörden nahmen zwar Ermittlungen auf, doch diese wurden auf Anweisung der Partei- und Staatsführung gestoppt, um das freundschaftliche Verhältnis zu Kuba nicht zu gefährden. Die Vorfälle warfen schließlich nach offizieller Lesart ein schlechtes Licht auf die DDR und passten nicht zum nach außen propagierten Selbstbild. Nach Lesart der Führung bauten DDR-Bürger und ausländische Vertragsarbeiter sowie Studenten im Geiste des proletarischen Internationalismus den Sozialismus auf. Jahrelang hat der Historiker Harry Waibel tausende Stasi-Akten zu den Vorfällen ausgewertet. Bei erschreckend vielen stieß er auf ausländerfeindliche Motive. „Exakt – Die Story: Vertuscht und verdrängt“ rekonstruiert Geschehnisse von damals und geht den Fragen nach, warum vieles verschwiegen wurde, warum zahlreiche Taten bis heute nicht aufgeklärt worden sind und warum Täter straffrei blieben. Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
zum Seitenanfang
JSN Boot template designed by JoomlaShine.com