Mit dem heutigen Tag (20. März 2014) können sich 1150 Auszubildende, die in diesem Winter in 45 kaufmännischen und 58 gewerblich-technischen Berufen ihre IHK-Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben, endlich Jungfacharbeiter nennen. Denn heute Abend erhielten sie ihr Zeugnis der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Congress Center Leipzig. An der Zeugnisübergabe nahmen etwa 400 Gäste – Auszubildende mit ihren Begleitungen sowie ausbildende Unternehmen – teil. Die meisten Absolventen gibt es dieses Mal in den Berufen „Kaufmann/-frau im Einzelhandel“, „Mechatroniker/-in“ und „Bürokaufmann/-frau“. Jeweils nur einen frischgebackenen Jungfacharbeiter gibt es unter anderem in den Berufen „Fachkraft im Fahrbetrieb“, „Tierpfleger/-in Fachrichtung Tierheim und Tierpension“ sowie „Papiertechnologe/-in“.

Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, gratulierte dem Fachkräftenachwuchs: „Mit Ihrer abgeschlossenen Berufsausbildung haben Sie die erste Etappe Ihrer beruflichen Entwicklung erfolgreich bewältigt. Weil in unserer Region gut qualifiziertes Fachpersonal dringend benötigt wird, ermutige ich Sie, mit dem Lernen nicht aufzuhören. Wenn Sie sich in Ihren Berufen für eine Fortbildung zum Meister, Fachwirt oder Betriebswirt entscheiden, haben Sie auch dabei die volle Unterstützung von der IHK zu Leipzig“. Den ausbildenden Unternehmen dankte er für ihren Einsatz und ermunterte sie, sich auch in der Berufsorientierung zu engagieren und Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaft zu nutzen: „Viele Jugendliche haben falsche Vorstellungen von ihrem Traumberuf. Das führt dazu, dass jeder fünfte Ausbildungsvertrag vorzeitig gelöst wird. Aktives Ausbildungsmarketing sowie Reinschnuppern in den Berufsalltag zum Beispiel im Rahmen von Schülerbetriebspraktika ist deshalb unverzichtbar.“

Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung: In der Online-Lehrstellenbörse der IHK zu Leipzig unter www.leipzig.ihk.de/lehrstellenboerse liegen für die Region Leipzig rund 744 neue Ausbildungsangebote vor.

Hintergrund – Duale Ausbildung in Deutschland

Die duale Ausbildung ist die bewährte Quelle für den Fachkräftenachwuchs in Deutschland. Die IHK-Abschlussprüfungen sind Bestandteil dieses „Dualen Ausbildungssystems" in Betrieb und Berufsschule. Sie garantiert hochwertige, bundesweit einheitliche berufliche Qualifizierung. Derzeit absolvieren hierzulande 60 Prozent eines Jahrgangs eine betriebliche Ausbildung. Diese steht aber vor großen Herausforderungen. Sinkende Schulabgängerzahlen bei gleichzeitig hohem Anteil leistungsschwacher Bewerber müssen bewältigt werden. Leistungsstarke Jugendliche hingegen wenden sich immer stärker den Hochschulen zu, so dass sich bereits heute in Teilbereichen ein Mangel an betrieblich qualifizierten Fachkräften abzeichnet. Hinzu kommt, dass die demografische Entwicklung der Gesellschaft erfordert, dass das Potenzial der arbeitsfähigen Menschen zukünftig optimal genutzt wird.

Die IHK-Organisation setzt sich deshalb für ein neues Berufsausbildungsmodell unter der Bezeichnung „Dual mit Wahl“ ein. Dieses hält an der bewährten Aufteilung der Ausbildung in Berufsschule und Betrieb fest, passt diese aber stark an die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen an. Das Modell sieht vor, die Ausbildung in zwei Phasen aufzuteilen, wobei den Lehrlingen zunächst Grund- und später Spezialkenntnisse vermittelt werden sollen. Den Betrieben soll zudem ermöglicht werden, in der zweiten Phase aus diversen Modulen auszuwählen, um das Programm auf ihre eigenen Bedürfnisse abzustimmen. Damit wird verschiedenen Herausforderungen auf dem Berufsbildungsmarkt begegnet.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig

Die IHK zu Leipzig vertritt die Gesamtinteressen von ca. 67 000 kammerzugehörigen Unternehmen im Kammerbezirk Leipzig. In allen Unternehmenslagen, von Gründung über Expansion und Krisenbewältigung bis hin zur Nachfolgeregelung, ist die IHK erster Ansprechpartner für Industrie und Bau, Handel, Verkehr und Logistik, Dienstleistungen sowie Gastronomie und Tourismus.

Sie setzt sich für einen gesunden und zukunftsfähigen Wirtschaftsraum ein und versteht sich deshalb nicht nur als praxisorientierter Unternehmensdienstleister, sondern auch als kritischer Partner der Politik. Als öffentlich-rechtliche Körperschaft nimmt die IHK zu Leipzig neben gewerblicher Interessenvertretung und freiwilligen Serviceaufgaben öffentliche Pflichtaufgaben wahr. Hierzu zählt unter anderem die Organisation und Überwachung der beruflichen (Aus-)Bildung einschließlich der Prüfungen.

Die Arbeit der IHK wird durch die Vollversammlung, das von den Mitgliedern demokratisch gewählte „Unternehmerparlament“, bestimmt. Sie entscheidet über Fragen, die für die kammerzugehörige gewerbliche Wirtschaft von grundsätzlicher Bedeutung sind. Dies erfolgt, um die Gesamtwirtschaft zu fördern und dabei wirtschaftliche Interessen einzelner Gewerbezweige abwägend und ausgleichend zu berücksichtigen.

Quelle: IHK zu Leipzig